Das kostenlose WAVE Web Accessibility Evaluation Tool ist eine gute Möglichkeit, einen ersten Eindruck von der Barrierefreiheit der eigenen Webseite zu erhalten. Barrierefreiheit ist ein kompliziertes Thema und es ist selten möglich, vollständige Barrierefreiheit zu gewährleisten. Insbesondere ist es oftmals nicht möglich, mit automatisierten Tools alle Barrieren zu finden, sodass manuelles Testen beispielsweise mit einem Screenreader nötig ist. Dennoch liefert WAVE einige gute Indikatoren, wo nachgebessert werden kann.
Es gibt die Möglichkeit, unter https://wave.webaim.org/ direkt eine URL anzugeben, die dann analysiert wird. Praktischer ist jedoch oftmals das verfügbare Browser Addon, welches auf der Seite für Chrome, Firefox und Edge verlinkt ist.

Wie auf dem Ergebnis der Beispielanalyse zu erkennen, gibt es verschiedene Kategorien an Meldungen in der Übersicht. Hier sind besonders „Errors„, „Alerts“ und „Contrast Errors“ wichtig. Im entsprechenden Reiter finden sich dann mehr Informationen.
So kann in den „Details“ der Grund der Meldung analysiert werden. Beispielsweise fehlende Alternativtexte für Bilder oder ein zu geringer Kontrast. Im Bereich „Reference“ können die Elemente, die auf der Webseite hervorgehoben werden, direkt mit der Dokumentation zu den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) abgeglichen werden. Im Bereich Order findet sich schließlich eine Übersicht der Navigationselemente in der Reihenfolge und mit dem Namen, in der diese von einem Screenreader vorgelesen würden. Hier sollten beispielsweise keine leeren Elemente aufgelistet werden. Das Document Object Model (DOM), also der Aufbau der Seite, kann im Bereich „Structure“ angezeigt werden. Schließlich lassen sich unter „Contrast“ dann noch die Kontrastwerte zwischen Vordergrund und Hintergrundfarben überprüfen. Zusätzlich kann generell über den Toggle für „Styles“ das gesamte Stylesheet der Seite deaktiviert werden.
Ein Einführungsvideo dazu, wie das Tool genutzt werden kann, findet sich zudem auf YouTube. Insgesamt bietet WAVE damit einige Möglichkeiten, mit einer automatischen Überprüfung schon einmal einige Barrieren aufzuspüren. Diese müssen dann nur noch vom Anwender beseitigt werden. Warum dies wichtig ist, wird unter anderem im Blogeintrag „Barrierefreiheit verpflichtend für Webseiten ab 2025“ beschrieben.
Weitere praktische Tools, die dabei helfen können, Barrierefreiheit sicherzustellen, finden sich beispielsweise in der Liste „Web Accessibility Evaluation Tools List“ des World Wide Web Consortium (W3C).